APOSTOLISCHE REISE - Papst in Luxemburg: “Was uns zur Mission antreibt, ist die Freude der Begegnung mit Christus”

Donnerstag, 26 September 2024

Vatican Media

Luxemburg (Fides) –Dienst, Mission, Freude. Um diese drei Worte dreht sich die zweite und letzte Rede, die Papst Franziskus in Luxemburg gehalten hat, der ersten Etappe dieser Apostolischen Reise ins Herz Europas, der 46. Auslandsreise für den argentinischen Papst.
In der Kathedrale Notre-Dame, einem Meisterwerk der Spätgotik aus dem 17. Jahrhundert, erinnerte der Bischof von Rom in Anlehnung an die Worte der Jugendlichen vor Ort daran, dass „die Kirche von Luxemburg ‚die Kirche Jesu Christi sein will, der nicht gekommen ist, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen“, denn „der Geist des Evangeliums ist ein Geist des Annehmens, der Offenheit für alle, und er lässt keine Form der Ausgrenzung zu“.
Zum Thema Mission wiederholte Papst Franziskus die Worte von Kardinal-Erzbischof Jean-Claude Hollerich, der bei der Begrüßung des Papstes in der Kathedrale von einer „Entwicklung der Kirche von Luxemburg in einer säkularisierten Gesellschaft“ gesprochen hatte. „Mir hat diese Formulierung gefallen“, so der Papst, „Die Kirche entwickelt sich, sie reift und wächst in einer säkularisierten Gesellschaft“. „Sie zieht sich nicht traurig und resigniert auf sich selbst zurück, sondern sie nimmt vielmehr die Herausforderung an, in Treue zu den Werten aller Zeiten die Möglichkeiten der Evangelisierung neu zu entdecken und zu erschließen, indem sie mehr und mehr von einem einfachen Ansatz der Seelsorge zu einem Ansatz der missionarischen Verkündigung übergeht“, betonte er.
In diesem Zusammenhang sagte der Papst: „Was uns zur Mission antreibt, ist nämlich nicht das Bedürfnis, „die Zahl zu erhöhen“, „Proselytismus“ zu betreiben, sondern der Wunsch, möglichst vielen Brüdern und Schwestern die Freude der Begegnung mit Christus zu vermitteln...“. Und er zitierte Papst Benedikt XVI: „Denken Sie daran, was Papst Benedikt gesagt hat: Die Kirche wächst durch Anziehung, nicht durch Proselytismus“.
„Dann also, jenseits der Schwierigkeiten, gibt es die lebendige Dynamik des Heiligen Geistes, der in uns wirkt! Die Liebe treibt uns an, das Evangelium zu verkünden, indem sie uns offen macht für die Anderen, und die Herausforderung der Verkündigung lässt uns als Gemeinschaft wachsen“, so Papst Franziskus weiter.
Mit Bezug auf den heiligen Gregor den Großen ging der Papst zum Thema Freude über: „So ist unser Glaube: er ist fröhlich, „tanzend“, weil er uns sagt, dass wir Kinder eines Gottes sind, der ein Freund der Menschen ist, der will, dass wir glücklich und vereint sind, und der sich über nichts mehr freut als über unser Heil“.
Und schließlich erinnerte der Papst an eine „schöne Tradition“ in Luxemburg, nämlich die Prozession, „die zu Pfingsten in Echternach stattfindet, in Erinnerung an die unermüdliche Missionstätigkeit des heiligen Willibrord, der in dieser Gegend das Evangelium verkündet hat. Die ganze Stadt tanzt auf den Straßen und Plätzen, zusammen mit den vielen Pilgern und Besuchern, die dorthin strömen, und die Prozession wird zu einem großen, einzigartigen Tanz.“
„Die uns vom Herrn anvertraute Mission, nach dem Beispiel und mit der Hilfe Marias zu trösten und zu dienen, ist schön“, so der Papst abschließend, der, bevor er zum Flughafen fuhr, um nach Belgien weiterzureisen, das marianische Jubiläum zur Feier von 400 Jahren Marienverehrung in Luxemburg unter dem Titel ‚Trösterin der Betrübten‘ eröffnete und der Muttergottes die Goldene Rose schenkte.
(F.B.) (Fides 26/9/2024)


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