Caracas (Fides) - Venezuela befindet sich weiterhin in einer der schlimmsten wirtschaftlichen und sozialen Krisen der Geschichte. Derzeit leben 82% der Venezolaner in Armut und 53% in extremer Armut. Nach Angaben des Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen haben in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts 7,7 Millionen Venezolaner das Land aufgrund von Armut, Ungleichheit und politischer Unterdrückung verlassen, bei einer Gesamtbevölkerung von 28 Millionen.
In diesem dramatischen Kontext appellieren die Bischöfe Woche nach dem Amtsantritt von Präsident Nicolas Maduro an alle mit der Bitte, „das Gemeinwohl über Partikular- oder Parteiinteressen zu stellen, der Versuchung zu widerstehen, angesichts der nationalen Ereignisse und der Verfolgung aus politischen Gründen gleichgültig zu bleiben“, damit „jeder von uns nach seinen Fähigkeiten und seiner Verantwortung dazu beiträgt, Antworten auf die schwierige Situation zu geben, die wir heute erleben“. Die Bischöfe wollen sich im Heiligen Jahr für “das Land, die Person, die Wahrheit, die Gerechtigkeit, den Rechtsstaat die Freiheit und den Frieden“ einsetzen.
Zu Beginn dieses Heiligen Jahres haben die Bischöfe ihre Verpflichtung bekräftigt, „das venezolanische Volk in seinen Freuden und Leiden zu begleiten und durch tägliches evangelisierendes Handeln dazu beizutragen, dass in diesem Land die Achtung der Menschenwürde gewährleistet wird“.
Dreizehn Länder der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) haben unterdessen die Amtseinführung Maduros als Präsident Venezuelas wegen fehlender demokratischer Legitimation abgelehnt. Der venezolanische Präsident, der seit 2013 an der Macht ist und für weitere sechs Jahre im Amt ist, trat sein Amt am 10. Januar 2025 an.
(AP) (Fides 17/1/2025)