Addis Abeba (Fides) - „Einige Bewohner der Bezirke Awash und Dulecha zögern weiterhin, die Gebiete zu verlassen, insbesondere die Viehzüchter, die um ihr Vieh und ihr Eigentum besorgt sind“, heißt es in der Mitteilung des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), die sich auf eine Reihe von Erdbeben bezieht, die sich seit letzter Woche in Teilen von Afar und Oromia ereignet haben.
„In den letzten Wochen wurden in Äthiopien mehrere vom Great Rift Valley ausgehende Erdbeben registriert, die hauptsächlich die Region Afar und den Bezirk Awash Fentale betrafen. Auch in Amhara und Oromia bis hin zur Hauptstadt Addis Abeba waren Erdbeben zu spüren“, so die italienische Botschaft in Addis Abeba in einer Erklärung vom 17. Januar.
„Das Zögern, die betroffenen Ortschaften zu verlassen, rührt daher, dass die Evakuierungsorte keine geeigneten Bedingungen für den Lebensunterhalt der Hirten bieten. Die Behörden erwägen über die Einsatzleitung (Incident Command Post, ICP) „Zwangsumsiedlungen für die Hochrisikogebiete“, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. OCHA berichtete unterdessen, dass in der vergangenen Woche insgesammt 18 Erdbeben im Zusammenhang rund um den Vulkan Fentale registriert wurden.“
Es wurden bereits mehr als 80.000 Menschen aus Gebieten evakuiert, in denen es immer wieder zu Beben, Erdrutschen und Ascheauswurf kommt. OCHA erklärte weiter, dass „viele Evakuierte in offenen Räumen mit behelfsmäßigen Unterkünften wie Plastikplanendächern oder schlecht konstruierten traditionellen kuppelförmigen Strukturen leben, die sie tagsüber sengender Hitze sowie kalten Nächten und starkem Wind aussetzen“. Die Agentur warnte, dass „das Fehlen angemessener Unterkünfte die Gefährdung insbesondere von Frauen, Mädchen und Kindern erhöht“.
„Die Umsiedlung von fast 400.000 Tieren hat die Lebensgrundlage der Hirten zerstört, da in den Evakuierungsgebieten kein geeignetes Land für die Haltung der Tiere zur Verfügung steht“, heißt es in dem Bericht. In einem früheren Bericht erklärte die UN-Agentur, dass 6.780 Familien unter den aus Afar, wo die meisten Vertriebenen leben, evakuierten Menschen Nahrungsmittelhilfe erhalten haben. Insgesamt 2.250 Familien sind jedoch weiterhin ohne jegliche Unterstützung.
(AP) (Fides 20/01/2025)