Vatican Media
Vatikanstadt (Fides) – Von Maria, dem „Meisterwerk“ der „Gnade Gottes“, sollte man „beim Hören des Wortes“ lernen. Papst Franziskus setzte bei seiner Generalaudienz in der Aula „Paolo VI“ die Katechese des Heilig-Jahr-Zyklus zum Thema „Jesus Christus, unsere Hoffnung“ fort, wobei er über die Verkündigungsgeschichte des Evangeliums sprach und „das Hören und die Verfügbarkeit“ hervorhob, die Maria gegenüber dem Wort Gottes zeigt. Ein Wort, das „aus der Höhe“ komme und alles verwandele.
Der Evangelist Lukas zeige zu Beginn seines Evangeliums „die Auswirkungen der verwandelnden Kraft des Wortes Gottes“, „das nicht nur die Vorhöfen des Tempels erreicht“, sondern auch „ein Dorf, das in der hebräischen Bibel nie erwähnt wird: Nazareth“, damals „ein kleines Dorf in Galiläa, am Rande Israels, im Grenzgebiet zu den Heiden und deren Einflüssen“.
Hier, so der Papst, bringe der Engel Gabriel, „dessen Namen auf die Kraft Gottes verweist“, „eine Botschaft von völlig unerhörter Form und Inhalt, so sehr dass das Herz Marias erschüttert ist“. Anstelle des klassischen Grußes „Friede sei mit dir“, wende sich Gabriel an die Jungfrau mit der Aufforderung „Freue dich!“. Dies, so betonte der Papst, sei „ein Appell, der in der biblischen Geschichte sehr beliebt ist; die Propheten verwenden ihn, wenn sie das Kommen des Messias ankündigen (vgl. Zeph 3,14; Joel 2,21-23; Sach 9,9)“, es ist „die Einladung zur Freude, die Gott an sein Volk richtet, wenn das Exil endet und der Herr seine lebendige und aktive Gegenwart spürbar werden lässt“.
Der andere Aspekt dieser ungewöhnlichen Begrüßung sei der unbekannte Name, mit dem Gott Maria anruft, „ein Name der Liebe: kecharitoméne, was soviel bedeutet wie ‚erfüllt von göttlicher Gnade‘“, was, so der Bischof von Rom weiter, besage, dass „die Gottes Liebe“ „schon lange im Herzen Mariens wohnte“, so sehr, dass „Gottes Gnade“ „in ihr eine innere Umformung vollzog und sie zu seinem Meisterwerk gemacht“ habe. Der Beiname werde begleitet von der Beruhigung: „Fürchte dich nicht“. Worte, so Papst Franziskus, die Gott an alle richte, denen er wichtige Aufgaben anvertraue, „zu Abraham, Isaak und Moses“.
„Und er sagt es auch zu uns: Fürchte dich nicht, mache weiter. Vater, ich habe Angst davor oder davor… Und was machst du, wenn… Entschuldigen Sie Vater, ich sage Ihnen die Wahrheit, ich gehe zur Hexe und lasse mir die Hände lesen.... Bitte! Gott sagt zu uns, habt keine Angst, das ist schön“, fügte der Papst hinzu.
In der Verkündigung des Engels offenbare sich die Sendung, die Gott, Maria anvertraut habe, die „in ihrem Herzen zahlreiche Bibelstellen widerhallen lässt, die sich auf die königliche und den messianischen Identität des Kindes beziehen, das von ihr geboren werden soll und dass das Kind als die Erfüllung der alten Prophezeiungendargestellt wird“. „Das Wort aus der Höhe ruft Maria dazu auf, die Mutter des lange erwartete Messias aus dem Hause David zu sein“, ein König „der nicht in menschlicher und fleischlicher, sondern in göttlicher und geistlicher Weise König sein wird“, der den Namen „Jesus“ tragen wird, was „Gott rettet“ bedeutet, und alle für immer daran erinnert, dass nicht der Mensch rettet, sondern Gott allein“.
Maria, so der Papst abschließend, „ist erschüttert bis ins Mark“, aber „als intelligente Frau, die in der Lage ist, in den Ereignissen zu lesen, sucht sie zu verstehen, zu erkennen, was ihr widerfährt“, indem sie „nach innen sucht“. Und so „nimmt das Wort in ihrem eigenen Fleisch auf und übernimmt damit die größte Aufgabe, die je einer Frau, einem menschlichen Geschöpf anvertraut wurde…“. „Lasst uns von ihr lernen, unsere Ohren für das göttliche Wort zu öffnen, es aufzunehmen und zu bewahren, damit es unsere Herzen in Tabernakel seiner Gegenwart verwandelt, in gastfreundliche Häuser, wo die Hoffnung wächst“, schließt der Papst seine Katechese.
„Ich möchte, dass ihr wisst, dass ich in meinem Herzen bei der Bevölkerung von Los Angeles bin, wo das Feuer, das noch anhält, ganze Viertel und Gemeinden zerstört hat", sagte Papst Franziskus in seinen Grußworten zum Ende seiner Generalaudienz. „Möge die Jungfrau von Guadalupe für alle Einwohner Fürsprache einlegen, damit sie Zeugen der Hoffnung sein können, durch die Kraft der Vielfalt und Kreativität, für die sie weltweit bekannt sind", so Papst Franziskus wörtlich.
Schließlich rief der Papst zu Gebeten für Frieden in Kriegs- und Krisenregionen auf und erwähnte in diesem Zusammenhang neben dem Nahen Osten, einmal mehr auch die Ukraine und Myanmar „Gestern habe ich die Pfarrei in Gaza angerufen, das mache ich jeden Tag. Sie haben sich sehr gefreut. 600 Leute sind dort, Mitglieder der Pfarrei und des Kollegs. Sie haben mir gesagt: ,Heute haben wir Linsen mit Huhn gegessen.` Etwas, das sie in diesen Zeiten nicht mehr gewohnt sind...Sie waren sehr froh!", berichtete Papst Franziskus zum Ende seiner Generalaudienz. „Krieg ist eine Niederlage. Und wer profitiert vom Krieg? Die Waffenhersteller“, fügte er hinzu.
(F.B.) (Fides 22/1/2025)