Bangalore (Fides) - „Für die Dalits bedeutet das Jubiläum, auf die Anerkennung ihrer Menschenwürde zu hoffen; es bedeutet, die Spirale der Diskriminierung und Ausgrenzung zu durchbrechen. Die Zeit des Jubiläums ist eine Zeit der Hoffnung für sie, aus dem Kastendenken herauszukommen und gleichberechtigt mit anderen Bürgern Chancen in der Gesellschaft und in der Kirche genießen zu können", so der Franziskanerpater Nithya Sagayam (OFM Cap), Sekretär der Kommission für Kasten und Scheduled Tribes (SCST) im Rat der katholischen Bischöfe des Bundesstaates Tamil Nadu, gegenüber Fides mit Blick auf das Heilige Jahr in dem südindischen Bundesstaat.
In einem Gebiet, das 18 Diözesen und 38 zivile Bezirke umfasst, arbeitet der Ordensmann für die Entwicklung, die Emanzipation und die spirituelle Begleitung der Dalits (die so genannten „Unberührbaren“), die 20 % der Bevölkerung des Bundesstaates ausmachen (insgesamt 81 Millionen Einwohner) und hauptsächlich in ländlichen Gebieten leben, wobei sie wenig oder keinen Zugang zu Bildung und sozialen Diensten haben.
„Unter den Katholiken in Tamil Nadu (insgesamt 7,5 Millionen Gläubige)“, so der Franziskanerpater, “machen die Dalits etwa 60 Prozent aus, und sie sind die Ärmsten der Armen, die Ausgeschlossenen, die der Würde beraubten. Für die katholische Gemeinschaft ist es daher wichtig, ihnen zur Seite zu stehen und sich mit ihnen auf den Weg der Hoffnung zu machen, wie es der Papst in dieser Zeit des Jubiläums wünscht“. „Es geht darum, in ihnen die Hoffnung auf Menschenwürde, auf ein lebenswertes Leben zu wecken, das sie nicht nur resigniert am Rande der Gesellschaft und der Geschichte verbringen. Hier herrscht immer noch ein Kastendenken, das sie unwiederbringlich an den letzten Platz verbannt“, stellt er fest.
Die Kommission für die Dalits im Rat der Bischöfe von Tamil Nadu hat anlässlich des Jubiläums ein Programm mit verschiedenen Initiativen aufgestellt: „Das erste“, so berichtet er, „ist die Bildung und das Erlernen der englischen Sprache, um ihre Situation und die Möglichkeit der Beschäftigung zu verbessern; dann gibt es Initiativen der Emanzipierung wie Seminare, um zu lernen, wie man Geschäfte macht, um kleine wirtschaftliche Aktivitäten auf den Weg zu bringen; es gibt auch den Wunsch, das Phänomen der Auswanderung zu bewältigen, da die Dalits in ländlichen Dörfern leben und dazu neigen, in die Städte abzuwandern“. „Auf diesem Pilgerweg der Hoffnung an ihrer Seite“, so der Ordensmann abschließend, „hilft uns immer der Glaube an Jesus Christus, der allen das Heil geschenkt hat, so dass jeder von uns, jeder Dalit, ein geliebtes Kind ist‘.
(PA) (Fides 24/1/2025)