Mogadischu (Fides) - Der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed ist heute, am 27. Februar, in Mogadischu eingetroffen, wo er am Flughafen vom somalischen Präsidenten Hassan Scheich Mohammed empfangen wurde. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Versöhnung zwischen den beiden Ländern am Horn von Afrika, nachdem Äthiopien und Somalia im Dezember unter der Schirmherrschaft des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan die so genannte „Ankara-Erklärung“ unterzeichnet hatten.
Mit dieser Vereinbarung verpflichteten sich beide Seiten unter anderem zur gegenseitigen Achtung der Souveränität, Einheit, Unabhängigkeit und territorialen Integrität des jeweils anderen Landes. Mit der in der türkischen Hauptstadt unterzeichneten Erklärung verzichtet Äthiopien auf das Memorandum vom 1. Januar 2024, mit dem Addis Abeba im Gegenzug für den Zugang zum Meer entlang einer 20 km langen Küstenlinie für seine „Seestreitkräfte“ für die Dauer von 50 Jahren die offizielle Anerkennung der abtrünnigen somalischen Region Somaliland gewähren würde (vgl. Fides 3/1/2024).
Das Memorandum war von der solmalischen Regierung in Mogadischu als „Angriff auf seine territoriale Integrität“ bezeichnet worden (vgl. Fides 9/1/2024). Im Laufe des Jahres 2024 bot die türkische Regierung ihre Vermittlung zwischen den beiden Ländern an (vgl. Fides 2/7/2024), die zu der im Dezember letzten Jahres in Ankara unterzeichneten Erklärung führte, in der Somalia sich bereit erklärte, mit Äthiopien zusammenzuarbeiten, „um ihm einen zuverlässigen, sicheren und nachhaltigen Zugang zum und vom Meer unter der souveränen Autorität der Bundesrepublik Somalia zu ermöglichen“.
Äthiopien hat außerdem zugesagt, 2.500 Soldaten für die Unterstützungs- und Stabilisierungsmission der Afrikanischen Union in Somalia (African Union Support and Stabilization Mission in Somalia, AUSSOM) zu stellen, die an die Stelle der früheren Übergangsmission der Afrikanischen Union in Somalia (African Transition Mission in Somalia, ATMIS) tritt, die ebenfalls von der Afrikanischen Union unterstützt wurde. Das äthiopische Kontingent wäre das zweitgrößte nach dem ugandischen Kontingent (4.500 Soldaten). Die AUSSOM soll die somalische Armee bei der Bekämpfung der im Land operierenden dschihadistischen Bewegungen zu unterstützen.
Die Türkei ist seit langem mit eigenen Truppen und Militärstützpunkten in Somalia präsent. Nach einer anfänglichen Phase der Spannungen haben sich die Beziehungen zwischen Äthiopien und der Türkei entspannt, auch dank der Annäherung zwischen den politischen Parteien, die in den beiden Ländern an der Macht sind, Ahmeds Wohlstandspartei (PP) und Erdogans Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP). In diesen Tagen nimmt eine Vertretung der äthiopischen PP am 8. AKP-Kongress teil, der in der Türkei stattfindet.
(L.M.) (Fides 27/2/2025)