Kapstadt (Fides) - „Die Schuldenkrise hat sich durch steigende Zinssätze und einen stärkeren Dollar verschärft, was es für afrikanische Länder zunehmend schwieriger macht, Schulden in Dollar zu verwalten. Eine globale Lösung dieser Krise ist nicht nur für unsere Volkswirtschaften von entscheidender Bedeutung, sondern kommt allen Menschen auf der Welt zugute“, so der ehemalige tansanische Präsident, Jakaya Mrisho Kikwete, bei der Präsentation der von acht ehemaligen afrikanischen Staatschefs getragenen „African Leaders Debt Relief Initiative“ (ALDRI).
Die Initiative wurde in Kapstadt am Rande des jüngsten G20-Finanzministergipfels ins Leben gerufen, wo der südafrikanische Vorsitz dieses Forums, in dem die 20 wichtigsten Industrieländer der Welt vertreten sind, die Schuldentragfähigkeit in den Mittelpunkt der Debatte gestellt hatte. Die Unterzeichner der betonten die dringende Notwendigkeit, die globale Finanzarchitektur zu reformieren, um die Entwicklungsländer besser zu unterstützen.
„Afrika sieht sich mit einer untragbaren Schuldenlast konfrontiert. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir uns zusammenschließen, um eine Lösung für diese Krise zu finden. Die Zukunft Afrikas ist mit der Zukunft der Welt verflochten, und wir müssen daran arbeiten, die Schuldenkrise zu lösen, um eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auf dem gesamten Kontinent zu fördern. Die Zusage Südafrikas, dem Schuldenerlass Vorrang einzuräumen und mit den Ländern zusammenzuarbeiten, um die Ursachen der hohen Verschuldung anzugehen, ist eine positive Entwicklung“, sagte Olusegun Obasanjo, ehemaliger Präsident Nigerias.
Auch Macky Sall, ehemaliger Präsident von Senegal, betonte die Dringlichkeit eines Schuldenerlasses und erklärte: „Die afrikanischen Länder sind mit unverhältnismäßig hohen Kreditzinsen und Schuldenkosten belastet, die oft kurzfristig zurückgezahlt werden müssen. Eine umfassende Lösung der Schuldenkrise muss eine Priorität für alle sein. Die Lösung dieses globalen Problems kommt allen zugute, überall“.
Joyce Banda, ehemalige Präsidentin von Malawi, wies auf die finanziellen Herausforderungen hin, mit denen die Entwicklungsländer konfrontiert sind: „Die Länder, die an der Spitze der Entwicklungskrise stehen, sind die gleichen, die mit einer Rekordverschuldung zu kämpfen haben. Bis 2030 müssen diese Länder jährlich bis zu 6,4 Billionen USD investieren, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Angesichts ihrer enormen Schuldenverpflichtungen ist dieses Ziel jedoch nicht zu halten“.
Yemi Osinbajo, ehemaliger Vizepräsident von Nigeria, betonte die Notwendigkeit dringender Maßnahmen: „Mehr als die Hälfte der afrikanischen Länder wenden heute mehr Mittel für Zinszahlungen als für die Gesundheitsversorgung auf, so dass ihnen nur wenig finanzieller Spielraum für Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung bleibt. Sofortige Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, und auf dem G20-Treffen in diesem Jahr muss ein Durchbruch erzielt werden. Der Vorsitz Südafrikas in der G20 bietet eine wichtige Gelegenheit, eine starke und einheitliche Position zum Schuldenerlass zu schmieden“.
(L.M.) (Fides 28/2/2025)