VATIKAN - Papst Franziskus: "Jesus stellt bei seiner Mission die Begegnung mit anderen an die erste Stelle“

Sonntag, 9 Februar 2025

Vatican Media

Città del Vaticano (Fides) - „Jesus geht es nicht darum, eine Aufgabe zu erfüllen, oder einem bestimmten Zeitplan bei seiner Mission zu folgen. Im Gegenteil, er stellt die Begegnung mit anderen in den Vordergrund, die Beziehung, die Sorge um die Mühen und Misserfolge, die oft das Herz belasten und einem die Hoffnung nehmen, immer an die erste Stelle“, so Papst Franziskus in seiner Predigt zum Jubiläum der Streitkräfte an diesem Sonntag.
Papst Franziskus hat nur einen Teil der Predigt selbst vorgelesen und sie, wegen seiner aktuellen Bronchtis, dann einen Mitarbeiter beenden lassen.
In der Predigt nahm der Papst Bezug auf das Sonntagsevangelium und hob drei Verben hervor, mit dem der Evangelisten Lukas das Verhalten Jesu am See Gennesaret beschreibt: „er sah“, „er stieg ein“ und „er setzte sich“.
„Christus“, so heißt es in der Predigt des Papstes, „richtet seinen Blick voll Mitgefühl auf die Augen dieser Menschen und erkennt ihre Entmutigung, das Gefühl, der inneren Leere“. Aber Jesus „beobachtet nicht einfach die Dinge, die nicht funktionieren, wie wir es oft tun und uns in Wehklagen und Bitterkeit zu verschließen; stattdessen ergreift er die Initiative, bleibt in diesem schwierigen Moment bei ihnen stehen und beschließt, in das Boot des Lebens dieser Fischer zu steigen“.
Schließlich setzt sich Jesus hin, „um zu lehren, das heißt, um die gute Nachricht zu verkünden, um von der Schönheit Gottes inmitten der Mühen des menschlichen Lebens zu erzählen, um die Menschen spüren zu lassen, dass es noch eine Hoffnung gibt, auch wenn alles verloren scheint. Und dann geschieht das Wunder: Wenn der Herr in das Boot unseres Lebens einsteigt, um uns die gute Nachricht von Gottes Liebe zu bringen, die uns immer begleitet und uns trägt, dann beginnt das Leben wieder neu, dann kommt wieder Hoffnung auf, die verlorene Begeisterung kehrt zurück, und wir können das Netz wieder ins Meer auswerfen“.
In seiner Predigt, die von Erzbischof Ravelli verlesen wurde, bedankte sich der Bischof von Rom auch bei „den Streitkräften“, die tagtäglich ihren Dienst zum Schutz der Sicherheit und des Rechts verrichten: „Liebe Brüder und Schwestern, wir sind dankbar für das, was ihr tut, manchmal auch unter persönlichem Risiko“, heißt es in der Predigt wörtlich.
Direkt im Anschluss an die Messe mit Soldatinnen und Soldaten sowie Polizei- und Sicherheitskräften aus der ganzen Welt nahm Franziskus vor dem Angelus den roten Faden seiner Predigt wieder auf und rief dabei die Pastorale Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Gaudium et Spes“ in der es heißt: „Dieser bewaffnete Dienst soll nur zur Selbstverteidigung ausgeübt werden, niemals zur Erzwingung der Herrschaft über andere Nationen. Immer unter Beachtung der internationalen Konventionen über Konflikte. Und vor allem in heiligem Respekt vor dem Leben der Schöpfung“. Schließlich erwähnte der Papst noch einmal einige der aktuellen Konflikte und sagte wörtlich: „Beten wir für den Frieden, in der gequälten Ukraine, in Palästina, in Israel und im gesamten Nahen Osten, in Myanmar, in Kivu im Kongo, im Sudan. Überall sollen die Waffen schweigen und der Schrei der Völker, die um Frieden bitten, soll gehört werden“.
(F. B.) (Fides 9/2/2025)


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