Kinshasa (Fides) - „Die Geschäfte sind zwar noch geschlossen, doch man sieht noch Menschen auf den Straßen, wenn auch nur wenige. Seit gestern, dem 16. Februar, sind die Schüsse nicht mehr zu hören. Bukavu lebt nach der Einnahme durch die Rebellenbewegung M23 und der ruandischen Armee in scheinbarer Ruhe“, berichtet eine Fides-Quelle aus Kreisen der Ortskirche aus der Hauptstadt von der Provinz Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Die Einnahme der Stadt erfolgte nach einem Vormarsch, der von der Nachbarprovinz Nordkivu ausging (deren Hauptstadt Ende Januar in die Hände der M23-Milizen gefallen war). Im Rahmen der Operation wurde zunächst der Flughafen von Kavumu, etwa dreißig Kilometer von der Stadt entfernt, erobert bevor die Kämpfer auf die Hauptstadt von Südkivu vormarschierten.
„In den Tagen zwischen Freitag, dem 14. und Samstag, dem 15. Februar wurde ich Zeuge von Schießereien und Plünderungen“, so die Fides-Quelle, die anonym bleiben möchte. „Die Soldaten der kongolesischen Streitkräfte (FARDC), die die Stadt verließen, ließen viele Waffen und Munition zurück... Plünderungen fanden vor allem in Kadutu statt, dem historischen Viertel der Altstadt, in dem der wichtigste lokale Markt abgehalten wird. Am Sonntagmorgen, dem 16. Februar, drangen M23-Milizionäre und ruandische Soldaten in einer Reihe in die Stadt ein, nachdem sie sie auf der Schnellstraße Nr. 2, die die Stadt mit Kavumu verbindet, genähert hatten. Einige Einwohner begrüßten sie mit Freudenschreien; wir denken, dass dieses Verhalten ein Ausdruck von Angst ist und auch das Gefühl, dass das Warten auf ein beunruhigendes Ereignis, das sich seit Tagen angekündigt hatte, endlich ein Ende hat“.
„Die Autoritäten waren bereits vor Tagen geflohen, und der Bevölkerung fehlte ein verbindliches Wort, um diese Momente zu überstehen. Nur Erzbischof François-Xavier Maroy Rusengo meldete sich zu Wort und bat darum, Bukavu vor dem gleichen Schicksal wie Goma zu bewahren, wo der Einmarsch der ruandischen und der M23-Kämpfer ein Massaker verursachte. Die Zivilgesellschaft wandte sich vergeblich an die Behörden, um sie um Rat zu fragen. Die allgemeine Meinung war jedoch, dass es angesichts der ungleichen Kräfteverhältnisse besser sei, die Milizionäre willkommen zu heißen, um eine Wiederholung der Tragödie von Goma zu vermeiden“, so die Quelle abschließend.
(L.M.) (Fides 17/2/2025)