AFRIKA/D.R. KONGO - Vormarsch der M23 geht weiter: Uvira bedroht

Mittwoch, 19 Februar 2025 kriege  

Kinshasa (Agenzia Fides) - Der Vormarsch der M23 in der kongolesischen Provinz Südkivu geht nach der Eroberung von Bukavu, der Hauptstadt dieser Provinz im Osten der Demokratischen Republik Kongo, weiter (vgl. Fides 17/2/2025).
Mit der kürzlichen Eroberung der Städte Kamanyola und Luvungi haben sich die M23-Milizionäre den Weg für die Einnahmen von Uvira, der zweitgrößten Stadt in der Provinz Süd-Kivu, geebnet. Uvira ligt am Tanganjikasee, von dem aus eine Straße nach Bujumbura, der Hauptstadt Burundis, führt. Der Rückzug der burundischen Soldaten einige Tage nach dem Fall der Stadt Bukavu soll den Rebellen den Vormarsch nach Uvira erleichtert haben, wo die Spannungen zunehmen; die staatlichen Behörden haben unterdessen beschlossen, Gefangene vor der Ankunft der Rebellen freizulassen.
Mindestens 12 Menschen wurden am 17. Februar in der Stadt bei Zusammenstößen zwischen Soldaten der regulären Armee (FARDC) und regierungsfreundlichen Wazalendo-Milizionären getötet. Nach Angaben von Radio Okapi, das den Vorsitzenden der Zivilgesellschaft der kongolesischen Nationalisten, Serge Kigwati, zitiert, begannen die Auseinandersetzungen, als die Wazalendo versuchten, Soldaten zu entwaffnen, die von der Nordfront in Richtung Süden der Provinz zurückkehrten. Die Weigerung der FARDC, ihre Waffen auszuhändigen, führte zu Feuergefechten zwischen den beiden Seiten.
Unterdessen drangen ugandische Spezialeinheiten in Bunia, die Hauptstadt der benachbarten Provinz Ituri, ein. Das ugandische Militär ist seit langem in der Region präsent, um zusammen mit der FARDC die gemeinsame Operation „Shujaa“ gegen die mit dem Islamischen Staat verbundenen Dschihadisten der ADF/NALU durchzuführen. Die Verstärkung der ugandischen Armee in Ituri weckt jedoch Erinnerungen an die gemeinsamen Aktionen des ruandischen und des ugandischen Militärs während der beiden vorangegangenen Kriege, dem von 1996-97 gegen Mobutus damaliges Zaire und dem von 1998 gegen den damaligen Präsidenten Laurent-Désiré Kabila. Das Gespenst einer regionalen Konfrontation schwebt also immer noch über der Demokratischen Republik Kongo.
(L.M.) (Fides 19/2/2025)


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