ASIEN/VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE - Auf der Grundlage des Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen: „Abrahamic Family House“ veranstaltet Schulungskurs zum ökumenischen und interreligiösen Dialog

Dienstag, 18 Februar 2025

Abu Dhabi (Fides) - Eine Woche voller Begegnungen, Gespräche und Besuche symbolträchtiger Orte auf der arabischen Halbinsel, sollen verständlich machen wie unterschiedliche Glaubensrichtungen tatsächlich friedlich am selben Ort zusammenleben können. Dies sind die Ziele der ersten Ausgabe des Schulungskurses „Training and Exchanges in the Context of the Human Fraternity Document and its Receptions“, der für Delegierte der Bischofskonferenzen, die sich mit dem ökumenischen und interreligiösen Dialogs befassen, konzipiert wurde.
Initiator dieser Initiative ist Pater Stefano Luca (OFM Cap), Leiter des Büros für den interreligiösen und ökumenischen Dialog des Apostolischen Vikariats Südarabien und Rektor der „St. Francis Church“ auf dem Gelände des „Abrahamic Family House“ (Haus der Abrahamitischen Familie) in Abu Dhabi, wo der Kurs von Samstag, 8. Februar, bis Mittwoch, 12. Februar, nur wenige Tage vor dem sechsten Jahrestag der Unterzeichnung des Dokuments, stattfand. „Nach monatelanger Planung wurde für diese Tage eine Methodik angewandt, die einen halben Tag theoretische Ausbildung und ein halben Tag Besuche von religiösen Stätten vorsah. Auf diese Weise konnten wir nicht nur Wissen erwerben, sondern auch vor Ort die besten Praktiken des Zusammenlebens und des Dialogs in den zahlreichen religiösen Stätten in den Vereinigten Arabischen Emiraten erleben“, so der Kapuzinerpater.
Fünfzehn regionale Beauftragte aus elf italienischen Kirchenregionen und fünf Delegierte des Apostolischen Vikariats Südarabien von den Büros für christliche Bildung, für katholische Schulen und für den interreligiösen und ökumenischen Dialog, nahmen an der Initiative teil.
Den Vorträgen von Experten und Theologen folgten mehrere Diskussionsrunden mit dem Apostolischen Vikar von Südarabien, Bischof Paolo Martinelli. Dabei wurden viele Themen angesprochen: „Vom Phänomen der Migration - es genügt zu sagen, dass alle Gläubigen und der Klerus des Vikariats ausnahmslos Migranten sind, mit mehr als hundert Nationalitäten - bis hin zur Geschichte der katholischen Kirche in der Golfregion“, erklärte Pater Stefano. Am Tag, der dem ökumenischen Dialog gewidmet war, nahm der armenisch-orthodoxe Erzbischof Mesrob Sarkissian teil, der über die ökumenische Bewegung sprach, die sich in den letzten Jahren in der Region entwickelt hat.
Das Programm wurde mit einem Besuch der Kirche, der Moschee, der Synagoge und des Workshop-Forums auf dem Gelände des „Abrahamic Family House“ fortgesetzt. Anschließend besuchte die Gruppe Sikh- und Hindu-Tempel, griechisch-orthodoxe, koptische und anglikanische Kirchen sowie die große, nach Sheich Zayed benannte Moschee von Abu Dhabi. „Die Besonderheit ist, dass wir bei all diesen Besuchen immer die Gelegenheit hatten, mit den religiösen Führern dieser Orte zu sprechen. Dies hat den Delegierten geholfen, das Modell der friedlichen Zusammenlebens, das die Emirate fördern, mit eigenen Augen zu sehen“, betont der Franziskaner.
Ein sehr wichtiger Besuch, so Pater Stefano, sei der Besuch in der katholischen Gemeinde „St. Joseph“ gewesen. „Hier tauchten die Delegierten in das Leben eines normalen Sonntagmorgens in unseren Pfarreien ein“, betont er, „Sie nahmen am Katechismusunterricht und an den Gottesdiensten für Kinder und Erwachsene teil. Es war, wie die Delegierten selbst sagten, eine unglaubliche Erfahrung“. Und dies „nicht nur wegen der hohen Teilnehmerzahlen (man denke daran, dass bei den Messen jedes Wochenende mindestens 25.000 Hostien verteilt werden), sondern auch wegen der Freude, der Begeisterung und des Glaubens, mit denen Erwachsene und Kinder am Katechismus und an den Eucharistiefeiern teilnehmen. Auch das hohe Niveau der Vorbereitung der Katecheten beeindruckte die Delegierten.“
Es waren „wertvolle Tage für uns als Kirche am Golf. Momente des Dialogs, der Begegnung, des und des Erfahrungsaustauschs“. „Es bereichert uns, von den Erfahrungen derjenigen zu hören, die den interreligiösen und ökumenischen Dialog fördern sollen, und andererseits ist es für uns sehr interessant, die Erfahrungen zu teilen, die wir seit einiger Zeit in diesem Teil der Welt machen“, kommentierte der Apostolische Vikar, Bischof Paolo Martinelli, der zusammen mit Pater Stefano bereits an die Zukunft denkt: “Unser Wunsch ist es nun, andere Bischofskonferenzen einzuladen, ihre Delegierten zur Teilnahme an unseren Schulungsprogrammen zu entsenden“.
(F.B.) (Fides 18/2/2025)


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