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Seoul (Fides) - Hunderte von Menschen - bis zu 800 pro Tag - kommen täglich auf den katholischen Friedhof von Yogin, einer Stadt südlich von Seoul, um das Grab von Kardinal Stephen Kim Sou-hwan (1922 - 2009), „Diener Gottes“ und ehemaliger Erzbischof von Seoul, zu besuchen und sich seiner Fürsprache anzuvertrauen. Um im Jubiläumsjahr des evangelisierenden Impulses, der den Kardinal in seinem Dienst als Getaufter, Priester und Bischof prägte, - gemäß dem von ihm gern zitierten Evangeliumswort: „Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt“ – zu gedenken, haben die katholischen Gemeinden in Seoul in den letzten Tagen das zweite dem Kardinal gewidmete Symposium veranstaltet und am 16. Februar in der Kathedrale der Erzdiözese Seoul an einer Gedenkmesse zu seinem 16. Todestag teilgenommen.
Während der Eucharistiefeier betonte Generalvikar der Erzdiözese Seoul, Weihbischof Job Koo Yobi, dass „Kardinal Kim den Gläubigen von heute, auch denen, die nicht an Gott glauben, persönlich gezeigt hat, wie man das Evangelium lebt“. Sein Zeugnis werde für die koreanischen Gläubigen im Jubiläumsjahr und auch im Hinblick auf den Weltjugendtag, der 2027 in Seoul stattfinden wird, wertvoll sein, so der Weihbischof.
Die Eucharistiefeier war die erste Gedenkmesse seit der Ernennung von Kardinal Kim zum „Diener Gottes“ nach der offiziellen Eröffnung der diözesanen Phase des Seligsprechungsprozesses im Juli 2024. Die Messe findet normalerweise alljährlich auf dem Friedhof statt, auf dem der Kardinal begraben ist. Dieses Jahr sollte die Feier in der Kathedrale mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, anwesend zu sein, zu beten und gemeinsam um die Fürbitte des Kardinals zu bitten.
Auf dem Symposium, das Kardinal Kim gewidmet war, wurde unterdessen bekräftigt, dass der Seligsprechungsprozess nur mit dem „vollen Vertrauen des Volkes in die Fürsprache des Selig- und Heiligsprechungskandidaten“ vorankommt, wie P. Boguslaw Turek, Untersekretär des Dikasteriums der Selig- und Heiligsprechungsprozesse, der auf der Konferenz sprach, erklärte. Das Symposium mit dem Titel „Das Leben, die Tugenden und der Ruf der Heiligkeit von Kardinal Stephen Kim Soo-hwan II“ wurde vom Komitee für Selig- und Heiligsprechung der Erzdiözese Seoul und dem koreanischen Forschungsinstitut für Kirchengeschichte organisiert.
„Die Fürbittgebete müssen ohne Unterbrechung fortgesetzt werden“, so der Untersekretär des vatikanischen Dikasteriums weiter. In Bezug auf die Anerkennung des Wunders erklärte P. Turek, dass „das Fürbittgebet verrichtet werden muss, bevor das Ereignis eintritt, das als Wunder gilt“.
Eine gute Arbeit in der diözesanen Phase des Prozesses helfe dem Dikasterium für die Heiligsprechungen, den Prozess fortzusetzen, betonte er. Die diözesanen Tribunale müssten dazu aktiv Zeugen befragen, historische Untersuchungen und Archivrecherchen durchführen und alle Dokumente über die Kandidaten sammeln, um das Leben sorgfältig und detailliert zu rekonstruieren und die heroische Tugenden zu beweisen.
Pater Cho Han-gyu von der Katholischen Universität Seoul betonte: „Kardinal Kim ist die Person, die die Nachfolge Christi in unserer Zeit am besten gelebt und vorgelebt hat: ein Beispiel für alle Christen“. Pater Koh Jun-seok, Pfarrer der Pfarrei Hyehwa-dong in der Erzdiözese Seoul, bekräftigte: „Als Kardinal Kim Erzbischof von Seoul war, hat er sich in seinen Hirtenbriefen vor allem um die ‚Erneuerung der Kirche und die Evangelisierung‘ bemüht. Seine Arbeit war ein vielseitiger pastoraler Dienst für eine Gemeinde, die das Evangelium verkünden und dabei den Glauben feiern und den Dienst der Nächstenliebe und der Gemeinschaft ausüben sollte: dies alles tat er in einem zutiefst eucharistischen Leben, in dem er sich selbst ganz hingab“.
Weihbischof Job Koo Yobi sagte abschließend: „Die heutige Gesellschaft scheint sich in eine andere Richtung zu bewegen als die, die Kardinal Kim verfolgt hat. Ich hoffe, dass dieses Ereignis für viele Menschen eine Gelegenheit sein wird, seinem beispielhaften Leben und seinen Tugenden zu folgen“. Die Erinnerung an die Person und das Werk des Kardinals werden vom „Stephen Cardinal Kim Institute“, einem nach ihm benannten Forschungsinstitut, das ein historisches Archiv und die ihm gewidmeten Veröffentlichungen verwaltet, gefördert und bewahrt.
(PA) (Fides 22/2/2025)