ASIEN - Zehn Jahre “Laudato si'”: Bischöfe fordern Maßnahmen gegen “ökologische Schuld” und “ökologische Umkehr”

Freitag, 21 März 2025 Ökologie   bischöfe  

Bangkok (Fides) - Der bevorstehende zehnte Jahrestag der Veröffentlichung der Enzyklika „Laudato Si'“ über die Sorge für das gemeinsame Haus von Papst Franziskus fällt mit dem Jubiläumsjahr der Hoffnung zusammen: daher ruft der von der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) am Ende ihrer jüngsten Vollversammlung im März 2025 veröffentlichte Hirtenbrief, der sich an die Ortskirchen Asiens wendet, zur „ökologischen Umkehr“ auf und enthält eine konkrete Bitte um einen Schuldenerlass auf internationaler Ebene.
In der Tat gibt es eine „ökologische Schuld“ der Industrieländer oder der Länder des globalen Nordens gegenüber den Ländern des globalen Südens im Hinblick auf die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, mit der diese sowohl zur Umweltzerstörung als auch zum Fehlen wichtiger sozialer Dienste für die Entwicklung, wie Bildung und Gesundheit, beitragen.
Das Dokument, das vom indischen Kardinal Filipe Neri Ferrao, dem Präsidenten der FABC, dem philippinischen Kardinal Pablo Virgilio David, dem Vizepräsidenten, und dem japanischen Kardinal Isao Kikuchi, SVD, dem Generalsekretär der Föderation, unterzeichnet wurde, erinnert im Detail an die Hauptprobleme des „gemeinsamen Hauses“, die in den Ländern Asiens weit verbreitet sind: Abholzung der Wälder und Verlust der biologischen Vielfalt, Anstieg des Meeresspiegels und Vertreibung der Küstenbevölkerung, Wasserunsicherheit, Luftverschmutzung und gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung, stärkere und häufigere extreme Wetterereignisse, Agrarkrisen und Ernährungsunsicherheit.
Doch der Hirtenbrief nennt auch „Zeichen der Hoffnung“ und erkennt das Wirken des Heiligen Geistes im Leben der asiatischen Kirchen in Haltungen wie: die Widerstandsfähigkeit lokaler Gemeinschaften und indigener Völker; das Aufblühen von Diensten und die Verbreitung von Ausbildungskursen zu Themen der Enzyklika „Laudato si'“; die wachsende aktive Beteiligung junger Menschen; die Zusammenarbeit zwischen Ordensgemeinschaften und mit zivilgesellschaftlichen Realitäten bei der gemeinsamen Verteidigung des gemeinsamen Hauses; die Einbeziehung der Bewahrung der Schöpfung in die Mission der Kirche und das Engagement der Gemeinschaften im Heiligen Jahr, wobei die Bewahrung der Schöpfung zu den Hauptthemen gehört.
In dem Hirtenbrief, den die asiatischen Bischöfe im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP 30, die im November dieses Jahres stattfinden wird, veröffentlichen, legen sie konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der ökologischen Krise dar: Unterstützung stärkerer Zusagen, um die Lücke zwischen den nationalen Klimazielen und dem globalen Ziel von 1,5 Grad Celsius zu schließen; Forderung nach mehr Finanzmitteln von Regierungen zur Anpassung der Bevölkerung an den Klimawandel; Lobbyarbeit für nationale und internationale Gesetze zum Schutz des „gemeinsamen Hauses“; und Förderung einer Kampagne zum Schuldenerlass während des Heiligen Jahres, unter Berücksichtigung des von Wissenschaftlern anerkannten Ausmaßes der bestehenden „ökologischen Schuld“, um „wirtschaftliche Gerechtigkeit“ zu fördern und ungerechte Strukturen zu ändern, die eine nachhaltige Entwicklung im globalen Süden einschränken.
Die FABC ermutigt die Ortskirchen in Asien, sich an der Vorbereitungsphase der COP 30 zu beteiligen, die im Herbst 2025 in Belém, Brasilien, stattfinden wird. Um den 10. Jahrestage der Veröffentlichung der Enzyklika „Laudato Si“ und das Jubiläumsjahr der Hoffnung zu feiern, lädt die FABC die Ortskirchen ein, der „Zeit der Schöpfung“, die vom 1. September bis zum 4. Oktober 2025 dauert, einen besonderen Stellenwert einzuräumen, indem sie die Gemeinden zu ökologischer Verantwortung heranführen, einen einfacheren und nachhaltigeren Lebensstil fördern und eine Spiritualität fördern, die die Beziehung des Menschen zu Gott, zu seinen Mitmenschen und zur Schöpfung vertieft.
„Lasst diese Fastenzeit eine Gelegenheit sein, unser Gewissen zu prüfen und demütig unsere Sünden gegen Gottes Schöpfung einzugestehen. Sie soll uns Gelegenheit geben, auf Gottes Ruf zur ökologischen Umkehr zu antworten“, heißt es in dem Brief abschließend. Die Sorge für das gemeinsame Haus, so wird in Erinnerung gerufen, erfordere „einfache tägliche Gesten, in denen wir mit der Logik der Gewalt, der Ausbeutung und des Egoismus brechen“ und manifestiere sich „in jeder Handlung, die eine bessere Welt aufbauen will“.
(PA) (Fides 21/3/2025)


Teilen: