Abuja (Fides) - „Die Inflation bei Lebensmitteln hat 39,84 Prozent erreicht und macht es Familien fast unmöglich, sich drei Mahlzeiten am Tag zu leisten“, so der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Owerri, Lucius Ugorji, bei der Eröffnung der ersten Vollversammlung der Bischofskonferenz in diesem Jahr in Abuja.
„Die Statistiken sind alarmierend: 129 Millionen Nigerianer leben heute in Armut. Vorübergehende Hilfsprogramme reichen nicht aus. Wir brauchen nachhaltige Lösungen, die die Ursachen der wirtschaftlichen Not an der Wurzel packen“, betonte Erzbischof Ugorji in seiner Rede, über die in den nigerianischen Medien ausführlich berichtet wurde.
Er räumte zwar ein, dass „die von der Regierung von Präsident Bola Tinubu eingeführten Wirtschaftsreformen darauf abzielen, die Wirtschaft langfristig zu stabilisieren“, aber diese Reformen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz, „haben die Inflation in die Höhe getrieben, die Kaufkraft der Nigerianer drastisch verringert und Millionen in die Armut gestürzt“.
„Die Weltbank schätzt, dass heute 129 Millionen Nigerianer unterhalb der Armutsgrenze leben. Der Globale Bericht über die Nahrungsmittelkrise 2024 stuft Nigeria als das Land mit der zweitgrößten Ernährungsunsicherheit in der Welt ein, mit 24 Millionen Menschen, die betroffen sind“, bekräftigt
Erzbischof Ugorji.
Die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die derzeit bei 53 Prozent liegt, sei eine „Zeitbombe“. Erzischof Ugorji zufolge steht die Zunahme krimineller Aktivitäten wie Entführungen, bewaffnete Raubüberfälle, Computerbetrug, Drogenmissbrauch, Sektierertum und rituelle Tötungen (einschließlich Menschenopfer) in direktem Zusammenhang mit der Verzweiflung von Millionen junger Nigerianer ohne Arbeit.
„Die Situation wird noch verschärft durch Massenentlassungen aufgrund des Zusammenbruchs vieler Unternehmen unter der Last eines harten und feindlichen Wirtschaftsklimas“, so der Erzbischof von Owerri.
„Wir werden nicht müde, die Regierung auf allen Ebenen aufzufordern, die Jugendarbeitslosigkeit ernst zu nehmen. Solange nicht massiv und kontinuierlich Arbeitsplätze geschaffen werden, kann die Regierung den Kampf gegen Unsicherheit und Gewaltverbrechen weiterhin verlieren“, warnte der CBCN-Präsident. „Außerdem werden wir weiterhin an die korrupten Führer, die die öffentlichen Kassen plündern, appellieren, sich der Gefahren bewusst zu sein, die darin liegen, das Volk zu provozieren, um Veränderungen durch gewaltsame Aufstände herbeizuführen. Sie sollten aus der Geschichte der Revolutionen lernen“.
„Um diesen traurigen Trend umzukehren, müssen die Grundrechte aufrechterhalten werden. Wir sollten unermüdlich auf eine gute Regierungsführung drängen, die auf freien, fairen und glaubwürdigen allgemeinen Wahlen beruht. Wir werden unser Volk weiterhin durch staatsbürgerliche Erziehung und die Soziallehre der Kirche stärken müssen“, schloss er.
(L.M.) (Fides 10/3/2025)
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