Dakar (Fides) - Gestern, am 7. April, wurde an der Universität „Cheikh Anta Diop“ (UCAD) in Dakar das Internationale Kolloquium über religiöse Diplomatie (CIDiR) eröffnet, das am heutigen 8. April zu Ende gehen wird. Diese internationale Veranstaltung bringt Diplomaten, Forscher, religiöse Autoritäten und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammen, um die Rolle der Religion bei der Lösung der heutigen Konflikte zu erörtern.
An der Eröffnungsfeier nahmen der Apostolischer Nuntius im Senegal, Erzbischof Waldemar Stanisław Sommertag, der Erzbischof von Dakar, André Gueye, der Oberrabbiner von Paris, Vertreter der Europäischen Union und führende muslimische Religionsvertreter teil.
Das Kolloquium ist Teil einer Initiative unter der Leitung von Thierno Amadou Tidiane Ba, Kalif von Bambilor, und Professor Ahmadou Aly Mbaye, ehemaliger Rektor der UCAD. Gemeinsam arbeiten sie daran, die Verbindungen zwischen akademischem Wissen und religiösen Praktiken zu stärken, um eine integrativere Diplomatie zu schaffen, die in den lokalen Realitäten verankert und gleichzeitig in der Lage ist, auf globale Herausforderungen zu reagieren.
Für Thierno Amadou Tidiane Ba ist die religiöse Diplomatie, die lange Zeit in den Hintergrund gedrängt wurde, eine wesentliche Antwort auf die Spannungen in der Welt von heute: „Sie ist nicht nur eine Alternative, sondern eine Notwendigkeit“, betont er. „Wir alle haben eine Rolle bei der Schaffung von Frieden zu spielen. Es geht nicht darum, von Staaten und Politikern zu lernen“, so der muslimische Vertreter weiter. „Stattdessen müssen wir uns aktiv, individuell und intellektuell beteiligen, um Barrieren zu überwinden. Frieden beginnt dort, wo der Wille des Volkes zum Ausdruck kommt, wo Menschen über Grenzen und Institutionen hinweg beschließen, einander zu vergeben und die Hand zu reichen“.
Sowohl Erzbischof André Gueye als auch Erzbischof Waldemar Stanisław Sommertag betonten, dass in einer Zeit, in der sich geopolitische Krisen häufen, die religiöse Diplomatie einen alternativen und ergänzenden Hebel zu den traditionellen staatlichen Ansätzen darstellt. Unterstützt von angesehenen moralischen Persönlichkeiten, spiele sie eine wesentliche Rolle bei der Vermittlung, der Friedensstiftung und dem interkulturellen Dialog.
Die Konferenz befasst sich in Plenarversammlungen und thematischen Blöcken mit folgenden Themen: Das senegalesische Modell der religiösen Koexistenz; Der Beitrag der Religionen zum Frieden in Afrika; Fragen der Einwanderung und der Globalisierung.
Ziel der Diskussionen ist es, konkrete Wege für eine bessere Einbindung religiöser Akteure in Entscheidungsprozesse auf lokaler und internationaler Ebene zu formulieren.
(A.TS.W) (Fides 8/4/2025)