Kinshasa (Fides) – Zwar wurde eine mögliche Friedensverhandlung auf den Weg gebracht, aber unterdessen geht der Krieg im Osten der Demokratischen Republik Kongo weitr, wo gestern, am 19. März, die von Ruanda unterstützten M23-Rebellen das Zentrum der Stadt Walikale in der Provinz Nord-Kivu eingenommen haben.
Der Vormarsch der pro-ruandischen Streitkräfte erfolgte am Tag nach einem Treffen zwischen dem ruandischen Präsidenten Paul Kagame und seinem kongolesischen Amtskollegen Félix Tshisekedi Tshilombo in Doha (Katar) in Anwesenheit des Emirs von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani. Zum Abschluss des Treffens wurde eine Erklärung veröffentlicht, in der es heißt: „Die Staatschefs bekräftigten das Engagement aller Parteien für einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand, wie er auf dem gemeinsamen EAC-SADC-Gipfel in Dar es Salaam, Tansania, am 8. Februar 2025 vereinbart wurde“. Und weiter „Die Staatschefs waren sich anschließend einig, dass die in Doha begonnenen Gespräche fortgesetzt werden müssen, um eine solide Grundlage für einen dauerhaften Frieden zu schaffen, wie er im Luanda/Nairobi-Prozess vorgesehen ist“. Neben Katar ist auch Angola an der Vermittlung zur Wiederherstellung des Friedens im Osten der Demokratischen Republik Kongo beteiligt (vgl. Fides 12/3/2025).
Trotz der Verhandlungsbemühungen geht der Krieg also weiter, mit Erfolgen für die Rebellenbewegung M23 und ihre Verbündeten. Zwar haben nach Angaben der lokalen zivilgesellschaftlichen Vereinigung ACMEJ (Association against Evil and for the Framing of Youth) die M23-Milizen in der kongolesischen Provinz Südkivu, wo sich die lokalen Selbstverteidigungsmilizen namens „Wazalendo“ (oder Bazalendo) behaupten können, keine nennenswerten Fortschritte gemacht, während unterdessen jedoch in der Provinz Nordkivu nach Angaben der ACMEJ die jüngsten Gebietsgewinne der M23 dadurch begünstigt wurden, dass sich einige „Wazalendo“-Einheiten den pro-ruandischen Kräften angeschlossen haben.
Die M23 hat unterdessen auch neue Verwalter für die kürzlich eroberten Gebiete in den beiden kongolesischen Provinzen ernannt, nach eigenen Angaben, um die Finanz- und Bergbauverwaltung zu stärken und Transparenz in den von ihr kontrollierten Gebieten zu gewährleisten.
In der Zwischenzeit werden die hochrangigen Treffen der gemeinsamen Delegation der katholischen Bischofskonferenz des Kongo (CENCO) und der protestantischen Kirche Christi im Kongo (ECC) fortgesetzt, die ihre Initiative für den Sozialpakt für Frieden und Koexistenz in der Demokratischen Republik Kongo und in der Region der Großen Seen vorstellen (vgl. Fides 4/2/2025). Gestern, am 19. März, wurde die Delegation vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron empfangen, der auf der Plattform X erklärte, dass er die Initiative voll und ganz unterstütze: „Um die aktuelle Krise im Osten des Landes zu überwinden und die Wiederherstellung der kongolesischen Souveränität zu ermöglichen, unterstützt Frankreich den Dialog“.
(L.M.) (Fides 20/3/2025)