AFRIKA/DR KONGO - Studierende der Diözese Butembo-Beni: “30jähriger Krieg um die Bodenschätze unseres Landes muss enden"

Dienstag, 18 März 2025 studenten   kriege   gerechtigkeit   bewaffnete gruppen   kriegsverbrechen   frieden  

Kinshasa (Fides) - „Wir leben seit mehr als 30 Jahren im Krieg. Der Krieg ist ausgebroch vor unsere Generation geboren wurde. Er hat Elend, Millionen von Binnenvertriebenen und Millionen von Toten hervorgebracht“, so die Studierenden der katholischen Universität der Diözese Butembo-Beni in Nordkivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Seit Januar hat die Rebellenbewegung M23 mit Unterstützung der ruandischen Armee weite Teile der Provinzen Nord- und Süd-Kivu eingenommen, darunter die beiden Hauptstädte Goma und Bukavu.
In ihrem Appell, der Fides vorliegt, beklagen die Mitglieder der Studentenvertretung der katholischen Universität in Graben in der Diözese Butembo-Beni, dass „die internationale Gemeinschaft eine passive Haltung eingenommen hat“. „Der Konflikt gefährdet die Souveränität der Demokratischen Republik Kongo und unser Recht auf Leben. Kinder, Frauen und Männer sind Gräueltaten und allen Arten von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt“, so die Studierenden.
Die Studierenden erheben „Warnruf“. „Wir sind uns der Herausforderungen und Probleme im Zusammenhang mit dem Frieden und der Sicherheit in der Welt bewusst und bringen unsere große Erschöpfung und die des kongolesischen Volkes zum Ausdruck“, heißt es in der Erklärung. „Zu lange schon werden wir angegriffen, massakriert, getötet, unserer Grundfreiheiten beraubt und unserer Menschenwürde beraubt. Wir brauchen Frieden“.
Die Studierenden der Universität Butembo-Beni erinnern daran, dass dem Krieg, der der kongolesischen Bevölkerung aufgezwungen wurde, kein „atavistischer“ Konflikt zugrunde liegt, sondern aktuelle wirtschaftliche und strategische Interessen: „Wir brauchen nicht mehr zu beweisen, dass wirtschaftliche und expansionistische Gründe hinter dieser Tragödie stehen. Materielle Interessen machen uns zur Beute: Unsere Bodenschätze, die für den technologischen und energetischen Wandel notwendig sind, gehören zu den begehrtesten der Welt. Aber ist es um an sie heranzukommen, wirklich notwendig, uns zu töten, uns ins Elend zu stürzen, unsere Städte, unsere Häuser, unsere Umwelt zu zerstören?“. Ein Beispiel für diesen Raubzug sind die 10 Tonnen strategischer Mineralien, die Mitte Februar von M23-Milizionären aus einer Anlage in Südkivu entwendet wurden (vgl. Fides 26/2/2025 und Fides 1/2/2023).
Deshalb fordern die Studierenden, dass „unser Reichtum den Töchtern und Söhnen der Demokratischen Republik Kongo zugute kommen soll. Wir wollen, dass die Machthaber direkt mit der Demokratischen Republik Kongo in fairen und friedlichen Partnerschaften im Interesse aller Völker verhandeln. Unsere Ressourcen dürfen nicht durch illegale Ausbeutung um den Preis unseres Lebens erpresst werden. Gemeinsam müssen wir Wege finden, um sie unter Achtung aller Menschenrechte und des Grundsatzes der Souveränität der Staaten zu teilen“.
„Wir appellieren daher eindringlich an alle Akteure auf der internationalen Bühne, ihre Rolle richtig zu spielen. Sie müssen sich dafür einsetzen, dass die Welt wieder Frieden und Sicherheit erlangt, dass alle Völker der Welt endlich ein friedliches Leben führen können. Wir haben weder Rüstungsindustrien noch Atomwaffenlabors. Warum sollte man uns einen Krieg aufzwingen? Wir wollen Frieden und Sicherheit, bedingungslos“, so die Studierenden abschließend.
(LM) (18/03/2025)


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