Juba (Fides) - Die Situation im Südsudan spitzt sich zu: Gestern, am 26. März, wurde der Vizepräsident Riek Machar unter Hausarrest gestellt, womit sich die wiederaufgeflammten Auseinandersetzungen zwischen ihm und Präsident Salva Kiir weiter eskalieren (vgl. Fides 5/3/2025).
Nach Angaben seiner Partei „Sudan People's Liberation Movement-in-Opposition“ (SPLM-IO), sollen Machar, seine Frau und zwei Leibwächter zu Hause festgehalten werden, weil sie beschuldigt werden, an den jüngsten Zusammenstößen zwischen der Armee und der „White Army“-Miliz in Nasir im Bundesstaat Upper Nile beteiligt gewesen zu sein.
Am Tag der Verhaftung Machars war es in der Umgebung der Hauptstadt Juba zu Artilleriebeschuss gekommen.
Die starken Spannungen der letzten Tage haben mehrere Botschaften in Juba dazu veranlasst, ihre Mitarbeiter aufzufordern, den Südsudan zu verlassen (die US-Botschaft hat ihr Personal auf das Nötigste reduziert), während sich die Appelle häufen, eine friedliche Lösung für die Krise zu finden, die das Land wieder in einen Bürgerkrieg zu stürzen droht.
„Dies ist nicht die Zeit für sinnlose Kriege; im Gegenteil, die Politiker müssen ein Klima der Einheit fördern und Friedensgespräche führen, um die Herausforderungen zu bewältigen, mit denen die Bevölkerung konfrontiert ist“, so der Bischof von Wau, Matthew Remijio Adam Gbitiku.
Der „Concil of Evangelical Churches of South Sudan“ (CEOFSS) fordert „eine unparteiische Untersuchung der Ursachen dieser Konflikte. Wenn jemand für schuldig befunden wird, sollte er vor Gericht gestellt und verurteilt werden“.
Der CEOFSS äußert sich außerdem „besorgt über die Präsenz ausländischer Streitkräfte im Südsudan“ und ruft dazu auf, „die Sicherheitsfragen durch diplomatisches Engagement zu lösen und dabei die nationale Souveränität und die Stabilität des Landes zu respektieren“.
Zusätzlich zu den politischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden „starken Männern“, die seit der Unabhängigkeit des Landes (2011) um die Macht ringen, ist der Südsudan von lokalen und Stammeskonflikten zerrissen, die zur Unsicherheit des Landes beitragen. Der CEOFSS weist in diesem Kontext darauf hin, dass „die Gewalt zwischen den Gemeinschaften nach wie vor ein dringendes Problem darstellt, darunter Viehdiebstähle in den Bundesstaaten Warrap und Jonglei sowie Zusammenstöße zwischen Bauern und Hirten in Teilen von Equatoria“.
(L.M.) (Fides 27/3/2025)