AFRIKA/SÜDSUDAN - “Der Südsudan läuft Gefahr, ein Schlachtfeld für fremde Interessen zu werden und dies wird verheerende Folgen für künftige Generationen haben”

Montag, 31 März 2025

Juba (Fides) - Der Südsudan drohe zu einem Schlachtfeld für ausländische Kräfte zu werden. So lautet die Warnung der Bischöfe der Bischofskonferenz des Sudan und des Südsudan (SSCBC) angesichts der Situation, die in dem jungen Land nach der Verhaftung des Vizepräsidenten Riek Machar (vgl. Fides 27/3/2025).
„Die Verhaftung von Oppositionsführern und die Beteiligung ausländischer Streitkräfte, insbesondere der Einsatz der ugandischen Volksverteidigungskräfte (Ugandan People’s Defense Forces, UPDF), haben Ängste und Misstrauen nur noch verstärkt. Solche Aktionen laufen Gefahr, unser geliebtes Land in ein Schlachtfeld für fremde Interessen und politische Manipulation zu verwandeln“, heißt es dazu in der am 28. März veröffentlichten Erklärung zur Eskalation der Gewalt und der politischen Spannungen im Südsudan.
„Wir warnen unsere führenden Politiker: Wenn der Südsudan in eine groß angelegte Gewalt zurückfällt, werden die Folgen katastrophal sein“, heißt es in dem Dokument, das Fides vorliegt. „Der Verlust von Menschenleben, der Zusammenbruch der nationalen Einheit und der Zusammenbruch der bereits zerbrechlichen Institutionen werden verheerende Folgen für künftige Generationen haben“.
Die Bischöfe rufen zivilgesellschaftliche Gruppen, junge Menschen, Frauenorganisationen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich gemeinsam gegen den Krieg und für den Frieden einzusetzen. Sie fordern die Menschen im Südsudan auf, der Aufstachelung zum Hass, der Aufforderung zum Stammeskonflikt und der Desinformation, insbesondere in den sozialen Medien, zu widerstehen.
„Wir sind weiterhin bereit, eine Verständigung herbeizuführen, eine Stimme für die Stimmlosen zu sein und Hand in Hand mit all jenen zu arbeiten, die einen echten Frieden anstreben“, heißt es in der vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz und Erzbischof von Juba, Kardinal Stephen Ameyu Martin Mulla, unterzeichneten Botschaft.
Am 28. März war unterdessen der ehemalige kenianische Premierminister Raila Odinga nach Juba gereist, um sich mit dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir zu treffen. Odinga, der von der IGAD (Intergovernmental Authority on Development, der regionalen Wirtschaftsgemeinschaft der Afrikanischen Union) mit der Vermittlung zwischen Kiir und Machar beauftragt worden war, konnte letzteren jedoch nicht treffen. Der ehemalige kenianische Premierminister reiste im Anschluss weiter nach Uganda zu einem Treffen mit Präsident Yoweri Museveni.
Am Ende des Angelus am gestrigen Sonntag, dem 30. März, appellierte Papst Franziskus „erneut von ganzem Herzen an alle führenden Politiker, alles zu tun, um die Spannungen im Land abzubauen“. „Wir müssen unsere Differenzen beiseitelegen und uns mit Mut und Verantwortung an einen Tisch setzen und einen konstruktiven Dialog führen. Nur so wird es möglich sein, das Leid des geliebten südsudanesischen Volkes zu lindern und eine Zukunft in Frieden und Stabilität aufzubauen.“ so der Papst.
(L.M.) (Fides 31/3/2025)


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