Juba (Fides) - Das Friedensabkommen im Südsudan ist durch die Verhaftung von Generalleutnant Gabriel Doup Lam gefährdet. Das Haus des hochrangigen Militäroffiziers, der auf der Seite des Ersten Vizepräsidenten Riek Machar steht, wurde von der Armee umstellt wurde. Auch der Erdölminister Puot Kang Chol, der ebenfalls mit Machar in Verbindung steht, wurde verhaftet. Es wird vermutet, dass der Minister, der dieses Amt seit 2020 im Rahmen eines Abkommens über die Machtteilung gemäß dem Friedensabkommen von 2018 innehat, in einem Haftzentrum des Militärgeheimdienstes festgehalten wird. Berichten zufolge wurden auch seine Familienmitglieder und Leibwächter verhaftet und ihre Telefone und Laptops beschlagnahmt.
„Dieses Vorgehen verstößt gegen das Friedensabkommen und lähmt den Gemeinsamen Verteidigungsausschuss (Joint Defence Board), der die Führung und Kontrolle aller Streitkräfte überwacht. Diese Aktionen untergraben das Vertrauen zwischen den Parteien“, bekräftigte ein Sprecher Machars, der die Nachricht von der Verhaftung des hochrangigen Offiziers bestätigt.
Unterdessen kommt es im Südsudan zu anhaltenden politischen und sicherheitspolitischen Spannungen, wo es trotz des 2018 unterzeichneten Friedensabkommens, das den im Dezember 2013 ausgebrochenen Bürgerkrieg zwischen dem Lager von Präsident Salva Kiir einerseits und dem von Vizepräsident Riek Machar andererseits beenden sollte, weiterhin zu Episoden von Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppierungen und Gemeinschaften kommt. Der Konflikt führte zum Tod von rund 400 000 Menschen, zur Vertreibung von Millionen von Menschen und zur wirtschaftlichen Zerstörung und ethnischen Spaltung des Landes.
Das 2018 von beiden Seiten unterzeichnete Abkommen zur Beilegung des Konflikts im Südsudan (Revitalized Agreement on the Resolution of the Conflict in South Sudan, R-ARCSS) R-ARCSS) wurde immer wieder verzögert und behindert, insbesondere bei der Zusammenführung bewaffneter Gruppen zur Bildung einer nationalen Armee.
(L.M.) (Fides 5/3/2025)