AFRIKA/DR KONGO - Bischöfe zum interkonfessionellen Gebet für kongolesische Streitkräfte: “Wir beten für alle, auch für die Feinde”

Mittwoch, 22 Januar 2025 gebet   ortskirchen   frieden   soldaten  

Kinshasa (Fides) - „Der Minister schlug vor, am 9. Februar die religiösen Konfessionen zusammenzubringen, um für die kongolesischen Streitkräfte (FARDC) zu beten und eine Kollekte zu ihren Gunsten zu organisieren. Die katholische Kirche hat kein Problem mit dem Gebet, aber sie tut es auf ihre Weise“, sagte der Generalsekretär der Kongolesische Bischofskonferenz (CENCO), Donatien Nshole, am gestrigen 21. Januar, nach einem Treffen mit Constant Mutamba Tungunga, dem Justizminister, bei dem das interkonfessionelle Gebet zugunsten der Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo (FARDC) und der Bevölkerung im Osten des Landes Gegenstand des Gesprächs waren.
Die Initiative, die darauf abzielt, verschiedene religiöse Konfessionen in einem gemeinsamen Gebet für die Wiederherstellung des Friedens im Osten des Landes zusammenzubringen, einer Region, die unter der Gewalt hunderter bewaffneter Gruppen leidet, wurde vom Justizminister Constant Mutamba auf den Weg gebracht. In einer Pressemitteilung vom 20. Januar kündigte der Minister an, dass er sich mit den verschiedenen religiösen Führern in Verbindung gesetzt habe, um am 9. Februar im In- und Ausland Gebetsversammlungen für den Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu veranstalten, bei denen Spenden zugunsten der Streitkräfte und der so genannten regierungsfreundlichen „Wazalendo“-Milizen gesammelt werden sollen.
Auf die Anfrage des Ministers antwortete Monsignore Nshole: „Es ist unsere Aufgabe als Kirche, zu beten. Wir sind uns bewusst, dass die Sicherheitslage und die humanitäre Situation im Osten katastrophal sind. Einige Jahre bevor die Situation sich zuspitzte, konnte ich aus erster Hand erfahren, unter welchen Bedingungen unser Militär in diesen bereits schwierigen Gebieten arbeitet“.
„Die katholische Kirche hat also kein Problem damit, zu beten, aber auf ihre eigene Art und Weise, das heißt, unser Glaube fordert uns auf, noch weiter zu gehen und auch für unsere Feinde zu beten“, fuhr er fort. „Sie bitten uns, für unser Militär zu beten. Wir haben kein Problem damit, für den Frieden zu beten, denn die Soldaten sind Opfer des fehlenden Friedens im Osten des Landes. Aber es sind nicht nur die Soldaten: Wir denken an die vielen Vertriebenen, die Familien, die in den Wäldern leben, die Opfer, die Waisenkinder. Sie alle brauchen das Gebet für den Frieden. Dies wird also eine Gelegenheit sein, unser Gebet für den Frieden zu intensivieren“, betonte der Generalsekretär der Bischofskonferenz.
„Eine weitere Besonderheit, die die katholische Kirche betrifft, ist das Kirchenrecht, zu dessen Einhaltung sich der kongolesische Staat in dem Rahmenabkommen verpflichtet hat. Kanon 1254 legt fest, dass die Spenden für den Gottesdienst, die Seelsorger, das Apostolat und die karitativen Werke bestimmt sind. In diesem Sinne brauchen die Soldaten und ihre Familien natürlich karitative Unterstützung, wie alle anderen auch. Wir werden also Einklang mit unserer Lehre und unserem Glauben der Initiative folgen“.
„Wir beten nicht, um den Krieg zu gewinnen, sondern um den Frieden zu erhalten“, betont der Generalsekretär der Bischofskonferenz abschließend.
(L.M.) (Fides 22/1/2025)


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