ASIEN/MYANMAR - Synodale Prozesse in der Erzdiözese Yangon: „Eine Gemeinschaft im Aufbruch“

Dienstag, 28 Januar 2025 synodalität   bügerkrieg   mission  

Yangon (Fides) - Eine synodale Gemeinschaft aufbauen, die mit Christus auf die verwundete Menschheit zugeht und authentisch missionarisch ist, das Evangelium verkündet und Trost zu spendet angesichts der Schwierigkeiten und Herausforderungen der heutigen Zeit in dem vom Bürgerkrieg geprägten Land: mit diesem Ziel versammelte sich die katholische Gemeinschaft der Erzdiözese Yangon gestern, am 27. Januar, im Pfarrsaal der „St. Mary's Cathedral“ in Yangon, um eine Studien- und Diskussionswoche zu beginnen, in der die Erkenntnisse der Synode zur Synodalität auf den lokalen Kontext übertragen werden sollen. Neben dem Erzbischof von Yangon, Kardinal Charles Maung Bo, waren die Weihbischöfe, mehr als 60 Priester, 50 Ordensleute und 55 Laien anwesend, die ihre Erfahrungen und die Sichtweise der über die gesamte Diözese verstreuten Gemeinden und Pfarreien einbringen sollen.
Die Anwesenden sprachen über die Notwendigkeit einer „Gemeinschaft im Aufbruch“ in einem, in dem die gesamte Bevölkerung und damit auch die katholische Gemeinschaft Momente der Entmutigung, der Vertreibung, der Armut und des Mangels an Grundbedürfnissen erlebt.
Das Treffen, so informierte Pfarrer Hyginus Myint Soe, der Moderator der Diskussionsrunde, wurde nach der „synodalen Methode des Gesprächs im Geist“ durchgeführt, was bedeutet, dass man gemeinsam auf die Stimme des Heiligen Geistes hört, um gemeinsam zu entscheiden. Eine Methode, die, wie sie auf der Synode im Vatikan praktiziert wurde, die Phasen des Zuhörens, der Reflexion, des Gebets, der Diskussion und der Entscheidungsfindung umfasst. Pfarrer Hyginus Myint Soe erklärte: „Zunächst tauschten die Anwesenden Erfahrungen, Gebete und Überlegungen aus“.
Ziel der kirchlichen Versammlung ist es, „die gesamte Erzdiözese zu erneuern, indem wir uns dem Wandel und der Entwicklung zuwenden und sechs Tage lang auf den Heiligen Geist hören, der uns zu einer synodalen Umkehr einlädt“. Für jedes Thema, so der Priester, „ist eine Diskussionsrunde geplant, gefolgt von einer betenden Reflexion vor dem Allerheiligsten Sakrament“.
Folgende Punkte sollen im Mittelpunkt der Reflexion stehen: der Geist einer synodalen und missionarischen Kirche; die Verwaltung der Kirche; die Mission im digitalen Umfeld; die Bildung im Glauben; das priesterliche und religiöse Leben; die sozio-pastorale Entwicklung; der Zustand der Familie; die Präsenz und das Leben der kirchlichen Bewegungen und die Bewahrung der Schöpfung. Die Methode des „Gesprächs im Geiste“ wird auf jeden dieser Bereiche angewendet.
Einer der Punkte, den die Kirche in Yangon nicht aus den Augen verlieren will - während sie eine „Zeit in der Wüste“ erlebt - ist, dass die Aktivitäten in den Kirchen auf ein Minimum reduziert sind und sich oft auf die Feier der Sakramente beschränken. Daher die Verpflichtung von Priestern, Ordensleuten und Laien, „aus der Komfortzone herauszukommen“, zu den Bedürftigen, den Bedrängten, den Menschen zu gehen, die vor allem in den ländlichen Gebieten Opfer der Armut sind oder von Verzweiflung ergriffen werden: dort, wo es an Wohnung, Arbeit, Nahrung, täglichem Lebensunterhalt und Bildung für Kinder und Jugendliche mangelt.
(PA) (Fides 28/1/2025)


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