Kinshasa (Fides) - Die Frontlinie zwischen den Guerillas der M23 und den „Wazalendo“-Milizionären, verläuft durch die Ruzizi-Ebene (in der Provinz Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo). Laut einem Bericht der lokalen Menschenrechtsorganisation ACMEJ, der Fides vorliegt, kontrolliert die M23 die Ortschaft Kamanyola, während Katogota angeblich von den „Wazalendo“-Milizen kontrolliert wird.
Letztere kontrollieren die Brücke in Katogota. „Dies löst in der Bevölkerung der beiden Dörfer starke Ängste aus, da sie zur Frontlinie geworden sind, an der die beiden Elefanten auf ein Zusammentreffen warten und wie von Dickhäutern zertretenes Gras enden werden“, heißt es in der Notiz.
Die Kontrolle über die Ruzizi-Ebene ist von strategischer Bedeutung, da sie eine natürliche Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Burundi einerseits und zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda andererseits darstellt. Die Kontrolle über die Flussebene würde es der M23 ermöglichen, sich beiden Grenzen zu nähern, Burundi (einen Verbündeten der Regierung in Kinshasa) zu bedrohen und der ruandischen Armee eine weitere Route für Hilfslieferungen an die Bewegung zu eröffnen. Und vor allem, um strategische Mineralien, die in der Demokratischen Republik Kongo illegal abgebaut werden, nach Ruanda zu exportieren.
In früheren Kriegen im Osten der Demokratischen Republik Kongo war das Dorf Katogota Schauplatz eines Massakers, das bei seinen Bewohnern eine unauslöschliche Erinnerung hinterlassen hat. „Zur Zeit der RCD/Goma verübten die Soldaten dieser Bewegung am 14. Mai 2000 ein Massaker an der Zivilbevölkerung in Katogota, dem 375 Zivilisten zum Opfer fielen und das von einer systematischen Plünderung des Eigentums der Zivilbevölkerung begleitet wurde“, heißt es in der Mitteilung. Das „Rassemblement Congolais pour la Démocratie“ (RCD) ist nur einer der vielen Namen einer pro-ruandischen Guerillabeweggung, die später zur M23 wurde (vgl. Fides 18/2/2025).
Die Notiz schließt mit einem Appell „an die internationale Gemeinschaft, den UN-Sicherheitsrat, die Europäische Union, Frankreich und andere große Weltmächte, ihre Pflicht zu erfüllen, um die Demokratische Republik Kongo in dieser für ihre Zivilbevölkerung schwierigen Zeit zu retten“. „Um an die von ihnen gesuchten strategischen Mineralien zu gelangen, sollten diese Länder sie nicht über Ruanda, sondern direkt aus der Demokratischen Republik Kongo beziehen, die der rechtmäßige Eigentümer ist“, heißt es.
(L.M.) (Fides 4/3/2025)