AFRIKA/SUDAN - General al-Burhan bemüht sich um diplomatische Lösungen

Donnerstag, 10 April 2025 krieg  

Khartum (Fides) - Während der Krieg im Sudan weitergeht, bemüht man sich auf internationaler Ebene um diplomatische Lösungen. Unterdessen hatte die Regierung unter der Leitung von General Abdel Fattah al-Burhan, Chef der sudanische Streitkräfte (SAF) beim Internationalen Gerichtshof (IGH), eine Klage des Sudan gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ein. In dem Fall, der am heutigen 10. April verhandelt wird, geht es um angebliche Verstöße gegen die Verpflichtungen aus der Konvention über die Verhütung und Bestrafung von Völkermord, insbesondere in Bezug auf die Volksgruppe der Masaliten in West-Darfur im Sudan.
Nach Ansicht der Regierung von al-Burhan sind die Vereinigten Arabischen Emirate mit ihrer Unterstützung für die „Rapid Support Forces“ (RSF) unter der Führung von Mohamed Hamdan „Hemeti“ Dagalo mitschuldig an den Verbrechen, die diese gegen die sudanesische Zivilbevölkerung begehen.
Um den am 15. April 2023 ausgebrochenen Krieg zu beenden, findet am kommenden 15. April in London eine vom Vereinigten Königreich organisierte diplomatische Konferenz statt, zu der etwa 20 Länder und internationale Organisationen eingeladen wurden, darunter Frankreich, Deutschland, Kenia und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), nicht aber die beiden Konfliktparteien. Dieser Ausschluss wurde vom sudanesischen Außenminister Ali Yusuf kritisiert, der ein Protestschreiben an seinen britischen Amtskollegen David Lamy sandte, in dem er beklagte, dass dieser Ausschluss „die Friedensbemühungen schwächt“. Yusuf kritisierte auch die Einladung von Ländern wie dem Tschad und Kenia, die er als „Konfliktparteien“ bezeichnete.
General al-Burhan traf unterdessen gestern, am 9. April, in Port Sudan mit dem britischen Sondergesandten für den Sudan, Richard Crowder, zusammen. Dieser versicherte dem Oberbefehlshaber der sudanesischen Streitkräfte, dass das Ziel der Konferenz darin bestehe, Frieden zu schaffen und dem Leiden der Sudanesen ein Ende zu setzen, und nicht darin, „externe Lösungen aufzuzwingen“.
Dies war jedoch nicht das einzige wichtige Treffen für General al-Burhan in den letzten Tagen. So empfing er auch die Leiter der ägyptischen und malischen Geheimdienste. Darüber hinaus nahm der sudanesische Außenminister Ali Youssif am 9. April an einem Ministertreffen des so genannten „Khartum-Prozesses“ in Kairo teil und bekräftigte das Engagement des Sudan im Kampf gegen illegale Migration. Der „Khartum-Prozess“ wurde 2014 ins Leben gerufen, um die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Menschenhandel und Schleuserkriminalität zu stärken. Später wurde er auf die regionale Zusammenarbeit zwischen Herkunfts-, Transit- und Zielländern ausgeweitet und soll Bemühungen um legale Migration, Entwicklung und Frieden unterstützen.
Der sudanesischen Presse zufolge stattete Sadiq Ismail, ein Sonderbeauftragte al-Burhans, letzte Woche Israel einen geheimen Besuch ab, um General al-Burhan bei der neuen US-Regierung positiv darzustellen und sich mit israelischen Beamten abzustimmen, um die wachsenden Spannungen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und al-Burhan beseitigen.
Der Gesandte betonte, dass al-Burhan die Beziehungen zum Iran wiederherstellen musste, da das Land auf der internationalen Bühne isoliert sei und dringend militärische Unterstützung benötige, um den Bürgerkrieg zu gewinnen.
(L.M.) (Fides 10/4/2025)


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