ASIEN/INDONESIEN - Minister für religiöse Angelegenheiten und ehemaliger Großimam der Istiqlal-Moschee: "Franziskus, einer meiner besten Freunde“

Donnerstag, 24 April 2025 dialog   islam  

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Jakarta (Fides) - Das Foto des Großimams der Istiqlal-Moschee, Nasaruddin Umar, der sich beugt, um den Kopf von Papst Franziskus im Rollstuhl - während seiner Reise nach Indonesien im September 2024 - zu küssen, ist eines jener Bilder, die im Gedächtnis des indonesischen Volkes verankert bleiben, weil es seinen tiefsten Geist und seine Seele ausdrückt. Nasaruddin Umar ist heute Minister für religiöse Angelegenheiten, und anlässlich des Todes von Papst Franziskus bezeichneter er ihn als „einen seiner besten Freunde“. „Ich spreche mein tiefes Beileid zum Tod von Papst Franziskus aus. Wir können seinen Dienst und seine Freundschaft nicht vergessen“, so der Minister.
Während seiner Amtszeit als Großimam der Istiqlal-Moschee unterzeichnete Umar am 5. September 2024 die Erklärung von Istiqlal mit dem Papst. An diesem Tag stellte er Papst Franziskus den in der Moschee anwesenden Gläubigen vor und bezeichnete ihn als „Symbol der Einheit für die Menschheit“. Im Namen des gesamten indonesischen Volkes sprach Umar den indonesischen Katholiken, die um Papst Franziskus trauern, Trost zu und forderte sie auf, „in dieser schwierigen Zeit geduldig zu bleiben und auf Gott zu vertrauen“.
„Jetzt hoffen wir, dass die Zusammenarbeit zwischen Indonesien und dem Vatikan und die von Papst Franziskus eingeleitete Bereitschaft zum Dialog vorankommen wird“, sagte er und erinnerte an die gemeinsame Erklärung von Istiqlal zur „Stärkung des Einklangs der Religionen zum Wohl der Menschheit“.
Das Treffen in der Istiqlal-Moschee war eine der intensivsten Begegnungen auf der indonesischen Etappe der Reise von Papst Franziskus. Der Papst hielt am Eingang des „Tunnels der Freundschaft“ inne, der in der indonesischen Hauptstadt Jakarta die Istiqlal-Moschee mit der katholischen Kathedrale verbindet.
In Erinnerung an die besondere Aufmerksamkeit, die Papst Franziskus den älteren Menschen und den „Letzten“ gewidmet hat, wurde der Tunnel in den letzten Wochen mit Aufzügen an beiden Eingängen auch für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung zugänglich gemacht. Der Tunnel mit einer Länge von 28 Metern, einer Breite von 4 Metern und einer Höhe von 3 Metern ist eine Unterführung von großem symbolischen Wert, der die beiden Gotteshäuser miteinander verbindet und einen einfachen Austausch von Besuchern und Gläubigen ermöglicht. Er „zielt darauf ab, die Harmonie in der Gesellschaft zu stärken und die Zusammenarbeit zwischen den Religionsgemeinschaften zu verbessern, um eine gerechte und wohlhabende Gesellschaft zu erreichen“, so die Behörden. Der Papst beglückwünschte die Behörden zu dem Projekt und bezeichnete es als ein Symbol für das friedliche Zusammenleben.
Die wichtigsten islamischen Organisationen in Indonesien, einem Land mit 280 Millionen Einwohnern, von denen 90 % Muslime sind, brachten ebenfalls ihre Wertschätzung für Papst Franziskus zum Ausdruck bringen. „Nahdlatul Ulama“, die größte islamische Organisation Indonesiens mit rund 40 Millionen Mitgliedern, schrieb in einer Beileidsbekundung: „Papst Franziskus hat sich unermüdlich für die Arbeit der katholischen Kirche zum Schutz und zur Verteidigung der Menschheit eingesetzt“. Die „Muhammadiyah“, die zweitgrößte muslimische Vereinigung in Indonesien, schrieb in einer Beileidsbekundung: „Wir hoffen, dass die Inspiration und die Schritte, die Papst Franziskus für die Menschheit und den Frieden unternommen hat, zu einem Impuls für den Weltfrieden in großem Umfang werden können“.
(PA) (Fides 24/4/2025)


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