ASIEN/MYANMAR - Das Land erinnert sich dankbar an Papst Franziskus: Ein „Mann des Friedens und der Versöhnung"

Freitag, 25 April 2025 papst franziskus   dialog   gebet  

Loikaw (Fides) - In einem Flüchtlingslager im Bundesstaat Kayah, in der Diözese Loikaw - einem der vom anhaltenden Bürgerkrieg in Myanmar betroffenen Gebiete - versammelten sich die katholischen Gläubigen zu einer Gebetswache nach dem traditionellen lokalen Ritus der ethnischen Gruppe der Karenni, um den Schutz und Segen Gottes für Papst Franziskus zu erbitten. Zu der spontanen Gebetswache kamen Menschen zusammen, die unter prekären Umständen leben, und Franziskus ihre große Dankbarkeit ausdrücken wollten. Der Papst wird als ein Führungspersönlichkeit erinnert und geschätzt, der sich immer um Myanmar und das Leiden des burmesischen Volkes kümmerte und dies unzählige Male in seinen Reden und Appellen erwähnte. „Er war besorgt um uns, er kümmerte sich um das Schicksal unseres Volkes“, erinnern sich die Menschen.
In ganz Myanmar versammelten sich spontane Gruppen von Gläubigen in Pfarreien, Kapellen, in Lagern für Vertriebene oder auf Waldlichtungen, um für Papst Franziskus zu beten. Neben erinnerten auch birmanische Bürger aller Glaubensrichtungen an den historischen Besuch von Papst Franziskus in Myanmar im Jahr 2017 und dankten für seine Botschaften des Friedens und der Versöhnung.
Die Bischofskonferenz von Myanmar betete für den Papst in einer besonderen Messe zu Ehren von Franziskus, die am 22. April in der Kathedrale in Yangon unter dem Vorsitz von Kardinal Charles Maung Bo in Anwesenheit zahlreicher Bischöfe, Priester und Ordensleute sowie Mitgliedern des diplomatischen Corps gefeiert wurde. Der Geschäftsträger der Nuntiatur, der Vatikandiplomat Andrea Ferrante, hielt eine Ansprache, in der er die Biographie von Jorge Mario Bergoglio nachzeichnete und insbesondere das außergewöhnliche Ereignis der apostolischen Reise nach Myanmar im Jahr 2017 hervorhob, bei der der Papst zum ersten Mal birmanischen Boden betrat. Während der Feier brachten die Anwesenden mit Worten und Gesten ihre Trauer über den Verlust des Papstes und ihre Zuneigung zu ihm zum Ausdruck.
Kardinal Bo dankte dem Papst, „einem Mann des Friedens und der Bescheidenheit“, im Namen des birmanischen Volkes für seine unermüdlichen Bemühungen, für den Frieden in Myanmar und die Aufrufe zum Gebet und zu um humanitäre Hilfe für das vom langen Bürgerkrieg und dem Erdbeben geplagte Land. Bei der Messe waren auch buddhistische, muslimische und hinduistische Religionsführer anwesend.
In der Diözese Myithkina im Norden Myanmars hat Bischof John La Sam eine besondere Eucharistiefeier am Tag der Beisetzung des Papstes, dem 26. April, in der Kathedrale in Myitkyina angekündigt. Auch in anderen Diözesen sind Trauerfeiern geplant, bei denen sich die Gläubigen zu einem innigen Gebet versammeln können.
Auch buddhistische Mönche erinnerten an die vielen Gesten der Offenheit für den interreligiösen Dialog und bezeichneten den Papst als einen „mitfühlenden und gutherzigen Mann, der die ganze Menschheit ohne Unterschied liebte“.
Auf ziviler Ebene sandten der General der regierenden Junta, Min Aung Htain, und aus dem Ausland die Nationale Einheitsregierung (NUG) im Exil Beileidsbekundungen zum Tod des Papstes.
(PA) (Fides 25/4/2025)


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