Kardinal Parolin an die Teilnehmer des Heiligen Jahres der Jugendlichen: “Wir müssen das Vermächtnis von Papst Franziskus annehmen und es mit Leben füllen“

Sonntag, 27 April 2025 papst franziskus   jugendliche  

VaticanMedia

Vatikanstadt (Fides) - In Zeiten der Dunkelheit „kommt der Herr zu uns mit dem Licht der Auferstehung, um unsere Herzen zu erleuchten“. So erging es den Jüngern Jesu, als sie dem Auferstandenen begegneten, die sich nach Jesu Tod am Kreuz „verwaist, allein, verloren, bedroht und schutzlos“ gefühlt hatten: So geschieht es auch heute wieder, mit dem Licht von Ostern, das selbst die Traurigkeit über das Ende des irdischen Lebens von Papst Franziskus erleuchtet.
Auf dem sonnendurchfluteten Petersplatz, wandte sich Kardinal Pietro Parolin bei der Trauermesse für den verstorbenen Papst am zweiten Tag der „Novendialen“, mit Worten der Hoffnung und der österlichen Freude an die rund 200.000 Jugendlichen, die aus der ganzen Welt nach Rom gekommen sind, um am Heiligen Jahr der Jugendlichen teilzunehmen,
Die Osterfreude, so der Kardinal, „ist heute auf diesem Platz deutlich zu spüren. Sie spiegelt sich vor allem in euren Gesichtern wider, liebe Jugendliche, die ihr aus aller Welt gekommen seid, um das Heilige Jahr zu feiern. Ihr kommt aus vielen verschiedenen Gegenden: aus allen Diözesen Italiens, aus Europa, aus den Vereinigten Staaten, aus Lateinamerika, aus Afrika, aus Asien, aus den Arabischen Emiraten … durch euch ist wirklich die ganze Welt hier vertreten!“.

Papst Franziskus, erinnerte Kardinal Parolin, indem er das Apostolische Schreiben „Evangelii gaudium“ zitierte, habe in den Mittelpunkt seines Pontifikats die Freude des Evangeliums gestellt, die „das Herz und das ganze Leben derer erfüllt, die Jesus begegnen“. „Vergesst nie“, so der Kardinal, „euer Leben mit der wahren Hoffnung zu nähren, die das Antlitz Jesu Christi hat“, mit ihm „werdet ihr niemals allein oder euch selbst überlassen sein, auch in den schlimmsten Momenten nicht! Er kommt euch entgegen, wo immer ihr seid, um euch den Mut zu geben, euer Leben zu leben“.

Am zweiten Sonntag nach Ostern, an dem die Kirche auch das Fest der Barmherzigkeit feiert, betonte Kardinal Parolin in seiner Predigt: „Gerade die Barmherzigkeit des Vaters, die unsere Grenzen und Berechnungen übersteigt, hat das Lehramt von Papst Franziskus und sein intensives apostolisches Wirken geprägt, ebenso wie sein Bestreben, diese Barmherzigkeit zu verkünden und mit allen zu teilen. Die Verkündigung der Frohen Botschaft, die Evangelisierung, war das Leitmotiv seines Pontifikats. Er hat uns daran erinnert, dass „Barmherzigkeit“ der Name Gottes ist und dass daher niemand seiner barmherzigen Liebe, mit der er uns aufrichten und zu neuen Menschen machen will, Grenzen setzen kann“. Die Zuneigung zu Papst Franziskus, so der Kardinal weiter, „die sich in diesen Stunden so deutlich zeigt, darf nicht nur eine momentane Emotion bleiben. Wir müssen sein Vermächtnis annehmen und es mit Leben füllen, indem wir uns der Barmherzigkeit Gottes öffnen und auch selbst barmherzig miteinander umgehen“. „Die Barmherzigkeit“ fügte der Kardinal hinzu, „führt uns zurück zum Kern des Glaubens… Nur Barmherzigkeit heilt, nur Barmherzigkeit schafft eine neue Welt, indem sie das Feuer des Misstrauens, des Hasses und der Gewalt löscht: Das ist die großartige Lehre von Papst Franziskus“.
(Fides 27/4/2025)


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