CC Adam Cohn
Manila (Fides) - „Hoffnung gibt uns Mut und Freiheit“, heißt es im Hirtenbrief der Philippinischen Bischofskonferenz, der am 2. Februar zum Abschluss der Vollversammlung der Bischöfe in den Kirchen verteilt und verlesen wurde. Das vom Vorsitzender der Bischofskonferenz und Bischof von Caloocan, Kardinal Pablo Virgilio David, unterzeichnete schreiben stellt das Thema Hoffnung in den Mittelpunkt, eine Tugend, und stellt einen Bezug zu den brennendsten Fragen der Nation her: von der Forderung nach Transparenz und Rechenschaftspflicht - im Hinblick auf die für Mai 2025 angesetzten Zwischenwahlen - bis hin zu dem Wunsch, „eine missionarischere und synodalere Kirche zu werden“. Die Bischöfe erklären, dass sie sich zu einer „gemeinschaftlichen Unterscheidung über die aktuellen Fragen, die unsere Nation betreffen“ verpflichtet haben.
Der Brief zitiert den Römerbrief: „Gegen alle Hoffnung voll Hoffnung“ (vgl. Röm 4,18) und stellt fest, dass das philippinische Volk „mit der Verzweiflung kämpft und sich bemüht, inmitten der Widrigkeiten Hoffnung zu schöpfen“.
„Auf dem Gebiet der Moral stellen wir Verwirrung, Gleichgültigkeit, Apathie und Hilflosigkeit fest angesichts der mörderischen Angriffe auf das Leben, insbesondere auf Unschuldige. Die Kultur der Straflosigkeit, der Egoismus und der Verlust des Sündenbewusstseins sind alarmierend“, heißt es. Hinzu kommen die Traumata „von Katastrophen und Tragödien aufgrund des klimatischen Wandels“. Im Bereich der Wirtschaft „die Zunahme der Armut, die sich in steigender Arbeitslosigkeit und steigenden Preisen für Waren und Dienstleistungen äußert“, was die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert. Im politischen Bereich „sind der Missbrauch öffentlicher Gelder und Ressourcen“, „die Kultur des Klientelismus und der Lügen wirklich beunruhigend“, und auch auf der Ebene der Kommunikation „werden Unwahrheit und Desinformation als Waffen gegen die Wahrheit eingesetzt“.
Angesichts dieser Realität sei es notwendig, „den Weg der persönlichen, institutionellen und kirchlichen Umkehr einzuschlagen, um die Hoffnung wieder zu finden. Dies ist die Gelegenheit, die uns das Jubiläumsjahr bietet“, heißt es in dem Hirtenbrief.
Die Bischöfe erinnern daran, dass „die Hoffnung nicht zugrunde gehen lässt, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen“ (vgl. Röm 5,5), und verkünden, dass Christus der Erlöser ist und dass „die Liebe Gottes unser Leiden, unser Elend und unseren Tod durchdringt, uns rettet und uns verwandelt“.
„Die Liebe, die die Finsternis besiegt, offenbart Funken der Hoffnung“, die „in den Führungspersönlichkeiten zu sehen sind, die sich an den Grundsätzen einer guten Regierungsführung orientieren“. „Wir sehen Funken der Hoffnung“, fahren die Bischöfe fort, „im Idealismus junger Menschen und verantwortungsbewusster Bürger, die ihren Idealismus und Patriotismus nicht verkaufen“, und „in der spontanen Zusammenarbeit zwischen Nichtregierungsorganisationen, zivilgesellschaftlichen und religiösen Organisationen“ oder „in gewöhnlichen Arbeitnehmern, die einen aufrichtigen Dienst leisten, auch ohne Anerkennung“.
Und weiter: „Wir sehen Funken der Hoffnung in jenen, die ihren Ruf, ja sogar ihr Leben aufs Spiel setzen, um Korruption zu bekämpfen und Gerechtigkeit zu üben“ und „im philippinischen Geist der Widerstandsfähigkeit und in jenen, die sich einem echten Dienst widmen, obwohl sie von ihren eigenen Bedürfnissen überwältigt sind“.
„Wir, eure geistlichen Führer“, so die Bischöfe, “teilen den Schmerz, der durch diese Wunden des Leidens verursacht wird. Auch wir spüren die tiefe Beunruhigung und die scheinbare Lähmung, von der viele betroffen sind, die in den Abgrund der Verzweiflung gezogen werden“. Deshalb „wollen wir in diesem Jubiläumsjahr der Hoffnung gemeinsam das Geschenk der vom Heiligen Geist geweckten Hoffnung hochhalten. Diese Hoffnung ist nicht einfach Optimismus oder ein positives Gefühl. Es sind Einblicke in die Gabe der Hoffnung, die vom Heiligen Geist kommt, der uns zum Handeln drängt“.
„Jede Handlung der Hoffnung hat ihren Ursprung im Heiligen Geist“, heißt es in dem Hirtenbrief, „Deshalb bitten wir euch, liebe Menschen, dass ihr die Hoffnung in euch neu entfachen lasst. Möge sie zu einer Flamme der Hoffnung werden“.
„Möge der Heilige Geist das Antlitz der Erde erneuern und die dunklen Räume und Orte unseres Lebens und unserer Nation verwandeln“, so die Bischöfe, „Die Gnade des Heiligen Geistes ist eine sanfte Brise, die uns vorwärts treibt“ und indem wir eine „geistliche Revolution der Hoffnung“ fördern und gemeinsam „auf einem Pilgerweg der Hoffnung zum Reich des Vaters“ gehen.
„Es gibt Hoffnung! May Pag-Asa!“, schreiben die Bischöfe in der Landessprache Tagalog. Sie schließen mit dem Rat des Heiligen Paulus: „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“ (Galater 6,9).
(PA) (Fides 4/2/2024)